YouTube-Tipps: Wie man als Kanalbetreiber Geld verdient

Nach Google ist Youtube mittlerweile die größte Suchmaschine der Welt und wird von Experten bereits als der offizielle Nachfolger des Fernsehens proklamiert. Ob dies sich bewahrheitet sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, dass YouTube jährlich einen Milliardenumsatz (circa 3.5 Milliarden allein 2014) erwirtschaftet! Wie ihr euch an dem Kuchen mit einem kleinen aber feinen Stück beteiligt, erläutert der folgende Beitrag.

YouTube wurde 2005 von den ehemaligen PayPal Mitarbeitern Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet und hat bis dato über 1 Milliarde Nutzer generiert. In Deutschland liegt die Video-Plattform auf Platz 3 der meistbesuchten Websites und hat einen Anteil von knapp 4 % des gesamten Traffics. Davor liegen nur Brasilien (4,9 %) und die USA (18,6 %).

Screenshot einer Statistik der populärsten Websites in Deutschland
YouTube ist laut SimilarWeb eine der drei populärsten Websites in Deutschland

 

Laut eigenen Angaben investiert YouTube auch in seine Videokünstler und hat dafür bereits in 6 Städten weltweit Studios gebaut. Darüber hinaus erzielen bereits mehr als Millionen Kanäle mit Hilfe des YouTube-Partnerprogramms Einnahmen, tausende davon in sechsstelliger Höhe. Klingt nach ganz schön großen Zahlen, aber was genau steckt dahinter? Und wie kann man da mitmachen?

Eines vorneweg: So einfach, wie man es sich vorstellt, ist es nicht, einen schnellen Erfolg auf der Video-Plattform zu feiern. Viele träumen vielleicht von ähnlichem Erfolg wie PewDiePie, der laut der Statistik-Plattform SocialBlade Einnahmen zwischen 1 Mio. $ und 15 Mio. $ erzielt. Dabei muss aber bedacht werden, dass YouTuber der ersten Klasse auch bereits jahrelang produzieren und weitaus mehr als 40 Stunden pro Woche Arbeit in ihre Videos stecken. Allerdings ist der deutsche Markt im Gegensatz zum amerikanischen noch nicht vollständig übersättigt und bietet noch einigen Spielraum für neue Talente. Im folgenden legen wir Euch daher 5 intuitive Tipps nahe, mit denen ihr die richtige Grundlage fürs Geldverdienen schafft.

 

5 Tipps mit YouTube den Rubel rollen zu lassen

1. Vorbereitung

Mit der creatoracademy von YouTube soll jedem der Einstieg leicht gemacht werden. Darin finden sich einfache Anleitungen vom Aufbau deines Kanals bis hin zur rechtlichen Informationen. Also unbedingt checken bevor ihr loslegt! Ganz wichtig ist auch, dass ihr dabei YouTubes Kriterien zur Monetarisierung von Inhalten wahrt und euch über die Art von Inhalten, die ihr benutzen dürft informiert. Sonst droht euch, dass euer Kanal, in den ihr viel Arbeit investiert habt, geschlossen wird.

Ihr habt bereits eine Content-Idee für euren Kanal? Sehr gut, dann erstellt euer Profil und achtet vor allem auf die Qualität eurer Videos. Zuschauer sind es gewohnt Aufnahmen in hoher Auflösung und mit sauberem Sound zu konsumieren. Coole Kameraschnitte und untermalende Musik sind dabei die richtigen Effekte, um euer Video neben dem eigentlichen Inhalt sehenswert zu gestalten.

Daneben solltet ihr auf die Länge achten: Beim Beispiel LeFloid sind es normalerweise zwischen 7 und 9 Minuten. Bei der erfolgreichsten YouTuberin Bibisbeautypalace sind hingegen zwischen 8 und 12 Minuten Standard. Let’s Player, also Gamer, die Videos von Playthroughs auf YouTube veröffentlichen, liefern aber auch schon mal 30+ Minuten Content am Stück. Recherchiert also bevor ihr anfangt, welche Länge in eurer Nische so üblich ist.

Screenshot des YouTube-Kanals BibisBeautyPalace
Bibi ist eine von Deutschlands populärsten YouTuberinnen

 

2. Die richtige Nische finden

Wenn ihr bereits plant, einen YouTube-Kanal einzurichten, werdet ihr bestimmt auch schon eine Ahnung davon haben, in welche Richtung ihr gehen wollt. Der deutsche YouTuber Gronkh hat zum Beispiel seine Berühmtheit mit Videospielen erreicht, LeFloid mit Nachrichten und provokanten Meinungsbildern, BibisBeautyPalace mit Mode, Schönheit und Lifestyle.

Ihr müsst euch dabei vor Augen führen, in welchem Format ihr produzieren wollt. Tägliche Vlogs sind äußerst beliebt und versprechen ein konstantes Wachstum eures Channels. Dadurch, dass Zuschauer euch hautnah und täglich erleben können, wird YouTube im Prinzip zu einer Form von Reality TV für sie.

Top-Ten-Listen in den YouTube-Suchergebnissen
TopTen-Listen erfreuen sich einer großen Beliebtheit bei YouTube

 

In dieser Sparte ist es empfehlenswert mit jeder Folge einem bestimmten Schema zu folgen. Ihr kennt diese Videos bestimmt, sie heißen meist: “10 Dinge, die […]” oder “5 Arten von […]” . Solche Top 10 Listen sind einfach zu recherchieren und verleihen euren Videos eine höhere “Klick-Attraktivität”.

Zusätzlich erfreuen sich auch Tutorials und How-To-Guides großer Beliebtheit bei den Zuschauern. Es gibt viele Ansätze, wenn ihr eure Expertise in einem bestimmten Feld weitergeben wollt. Ihr habt tolle alternative Kochrezepte? Zeigt sie und erklärt, wie ihr kocht. Chef John stellt auf seinem Kanal beispielsweise Rezeptwünsche seiner Community vor und erläutert, wie man sie zubereitet. Auf diese Weise fliegen ihm die Ideen für neue Videos relativ einfach zu und er kann seine Community auf ganz natürliche Weise in die Gestaltung seines Kanals einbeziehen. Kein Wunder also, dass er bereits über 1,2 Mio Subscriber generieren konnte.

Tutorials in den YouTube-Suchergebnissen
Auch YouTube-Tutorials erfreuen sich einer großen Beliebtheit

 

3. YouTube-Partnerschaft & Werbung

Pro 1.000 Views lässt sich mit Werbung circa 1 € verdienen. Die Videos von LeFloid bewegen sich im Durchschnitt zwischen 600.000 und 900.000 Views, womit er mit einem Video Erlöse von 600 € bis 900 € generieren kann. Bei einer Gesamtmenge an Kanal-Aufrufen von bisher über 377 Mio. bedeutet das ein ungefähres Einkommen von 377.000 €.

Screenshot eines YouTube-Videos mit laufender Pre-Roll-Ad
Pre-Roll-Ads sind ein typisches Werbeformat bei YouTube

 

Freizeit-Vlogger Sebastian Canaves erzählt in seinem Blog, dass er pro Klick circa 0,0016 € für seinen Kanal erhält. Es lässt sich aber davon ausgehen, dass diese Zahl nicht für das bekannteste Drittel der YouTube-Nutzer gilt, sondern bei diesen weitaus höher ausfällt.

Durch die YouTube-Partnerschaft könnt ihr Werbung über euren Kanal laufen lassen, die vor euren Videos abgespielt werden. Die Werbeeinnahmen werden mit YouTube im Verhältnis von 45 % zu 55 % aufgeteilt, wobei der größere Anteil dir als Urheber zufällt.

Beim Thema Werbung liefern sich Google und das Browser-Plugin AdBlock momentan übrigens eine kleinen “Update-Krieg”. Anfang September 2015 umging Google den Dienst direkt und bestrafte die Zuschauer, die das Plugin installiert hatten, indem es die Möglichkeit zum Beenden von Anzeigen nach 5 Sekunden für diese speziellen Nutzer entfernte. Dies ist aus Zuschauersicht zwar ärgerlich, zeigt aber, dass YouTube sich nicht einfach die Butter vom Brot nehmen lassen will und sich darum bemüht, Werbeeinnahmen als nachhaltiges Erlösmodell für sich selbst und seine Kanalbetreiber zu erhalten.

4. Affiliate & Sponsoring

Während Werbung und Klicks wohl den Hauptteil Einnahmen ausmachen, nutzen viele Videoproduzenten bei YouTube auch Affiliate- beziehungsweise Sponsorenprogramme, um ihren Verdienst weiter aufzustocken.

Wie das abläuft? Nun, das hängt hauptsächlich von der Nische ab, in der man tätig ist: Ihr habt einen Games-Kanal und präsentiert neueste Videospieltrends oder zockt massenwirksam mit euren Kumpels? Verlinkt die Hersteller eurer Hardware über eure Profilbeschreibung, macht Shout-outs und verweist auf Sponsoren innerhalb eures Videos. Während Schleichwerbung verboten ist, dürft ihr soviel Werbung machen, wie ihr wollt, solange ihr sie im Video entsprechend kenntlich macht.

Screenshot eines YouTube-Videos mit Sponsoring in der Info-Box
In der YouTube Info-Box können Sponsoren beworben werden

 

Das selbe Prinzip funktioniert aber gleichzeitig auch sehr gut für die Themen „Mode“ und „Lifestyle“. . Aus dem Interview des Blogs von OnlineMarketingRockstars mit YouTuber Phillipp Steuer geht hervor, dass sich mit einem mittelgroßen YouTube-Kanal mit circa 50.000 –100.000 Views pro Monat bei einer durchschnittlichen Reichweite von 40.000 Aufrufen pro Video, schon 2.000 € pro Product-Placement verdienen lassen. Seiner Meinung nach braucht dein YouTube-Kanal mindestens 2 Mio. Views um attraktiv für Sponsoren zu werden.

5. Merchandise verkaufen

Ja, ihr habt richtig gelesen. Merchandise funktioniert bei beliebten YouTube-Channels sehr gut. Über 3dSupply vertreiben die meisten bekannten Videokünstler T-Shirts, Pullis und andere Fan-Utensilien. Im Schnitt verdienen sie daran 3–4 €, was auf den ersten Blick nicht besonders viel wirkt. Wenn ihr bei der Gestaltung der T-Shirts ein gutes Händchen habt und für das Design Stories aufgreift, die aus eurer Community heraus entstanden sind, habt ihr gute Absatzschancen. Nach den Erfahrungswerten des bereits oben erwähnten Phillipp Steuer lassen sich so zwischen 1000 € und 2000 € monatlich nebenher verdienen.

Screenshot eines Shops mit Merchandise eines YouTube-Stars
Selbst mit Merchandise kann man Geld verdienen (Genügend Reichweite vorausgesetzt)

 

Ready, set, go!

Zugegeben, das sind eine Menge Dinge, die es zu beachten gilt, wenn ihr euren Kanal aufbaut. Aber keine Angst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wir versprechen, ihr werdet mit der Zeit besser und besser! Lasst euch dabei nicht auf eurem Weg beirren, schließlich brennt ihr für euer Thema und habt etwas zu erzählen, zeigen oder zu diskutieren. Auf YouTube wartet definitiv ein Publikum, das qualitativ hochwertige Inhalte honoriert. Nutzt die Chance, die die Plattform euch bietet, euch mit kreativer Energie mit eurem Lieblingsthema zu befassen und dabei noch Geld zu verdienen. Mit elopage bietet sich euch dabei noch eine zusätzliches Instrument zur Monetarisierung eurer Videos. Lasst es nicht ungenutzt!