Lean Content-Marketing – die Chance für Solopreneure

Als Solopreneur hat man meist nicht das nötige Budget und die Zeit, um umfangreiche Tests oder langwierige Marktanalysen durchzuführen. Doch wie bekommt man dann schnell und ohne großen Aufwand heraus, welche Inhalte bei der Zielgruppe ankommen und dabei helfen, die gesetzten Ziele zu erreichen? Die Antwort lautet Lean Content-Marketing. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie es funktioniert!

Lass uns zunächst den Begriff des Lean Content-Marketing zusammen näher anschauen.

Was bedeutet Lean Content-Marketing?

Die meisten von euch kennen wahrscheinlich die Lean-Methode: „Build – Measure – Learn„. Eric Ries hat sie eigentlich für Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt.

Um was geht es dabei?

In kurzen Sequenzen – sogenannten Sprints – werden bei der Lean-Methode z.B. neue Geschäftsideen in schlanker Form entwickelt, getestet und anhand des Feedbacks verbessert oder eben wieder verworfen. Es geht darum, möglichst früh und ressourcen-schonend neue Ideen und Konzepte am Markt zu testen und zu etablieren. Besonders bei Startups, kleinen Teams und Solopreneuren findet dieser Ansatz, mit wenig Aufwand dennoch Großes zu erreichen, Anklang.

Lean Content-Marketing

Was hat das mit Content-Marketing zu tun?

Auf den Bereich des Content-Marketing übertragen bedeutet das soviel wie: Ein Content-Format (z.B. eine Infografik) wird erarbeitet oder kuratiert und anschließend getestet und ausgewertet. Funktioniert das Format (simple KPI´s wären z.B. die Zahl der Shares oder Likes), dann wird die Essenz des Formates übernommen und in weiteren ähnlichen Content-Formaten eingesetzt.

Kampagnen müssen also nicht im voraus perfekt sein, sondern werden auf den Markt geworfen und dann Schritt für Schritt verbessert und ausgebaut. Aus einem funktionierenden Blog-Post kannst du so z.B. ein Whitepaper erstellen. Ziel dabei ist, die gesetzten Ziele mit möglichst wenig Aufwand möglichst schnell zu erreichen.

Schauen wir uns den Lean-Prozess anhand der folgenden Grafik genauer an. Links siehst du den Lean Startup Cycle wie oben bereits beschrieben und rechts dann die Überführung auf dein Content-Marketing.

Lean Content-Marketing
Quelle

 

Ok, genug der Theorie, lass uns zusammen Lean Content-Marketing betreiben und damit dein Online-Business pushen!

So wird dein Content-Marketing Lean

„Leanen“ Content zu erstellen ist keine Rocket-Science. Schauen wir uns jetzt zusammen an, was du dabei beachten solltest:

1. Passe deinen Content an die Zielgruppe an

Zunächst mal musst du deine Zielgruppe möglichst genau kennen und verstehen. Wo sind ihre Pain Points, auf welche Inhalte reagieren sie, was kommt an, was stößt auf Interesse?

Eine Möglichkeit, das herauszubekommen ist, immer ein offenes Ohr für deine Zielgruppe zu haben. Wie das geht, zeigen wir dir in unserem Artikel über Conversation Marketing. So erfährst du mehr darüber, was deine Zielgruppe wirklich interessiert und kannst die Erkenntnisse wiederum in deinen neuen Content einfließen lassen.

2. Start small

Aufbauend auf diesen Ergebnissen kannst du jetzt daran gehen, schnell Inhalte zu erstellen. Ein Beispiel: Wenn du einen großen Blogpost zu einem bestimmten Thema bringen möchtest, dann könntest du im Vorfeld einen kleineren Blog-Artikel veröffentlichen oder Social-Media-Posts zum Thema erstellen.

Am Anfang musst du nicht zu viel Zeit in ein besonders professionelles Layout oder ähnliches investieren. Zu Beginn tun es auch der gute alte Text und einige Bilder oder Videos.

Das gleiche gilt auch für deine Content-Strategie. Hier ist die Devise:

3. Immer flexibel bleiben

Deine Content-Strategie kann sich im Laufe der Zeit immer wieder mal ändern. Hier ist nichts in Stein gemeißelt. Darum geht es ja gerade beim Lean Content-Marketing – du testest verschiedene Dinge und passt sie im Laufe der Zeit an oder verwirfst sie wieder. Das gilt für deinen Content wie auch für deine Strategie.

Deine anfangs aufgestellte Content-Strategie kann sich demnach immer wieder ändern. Du musst also flexibel und offen für Neues bleiben und deine Strategie immer wieder so verändern, dass du deine Zielgruppe möglichst optimal erreichst.

Du weißt jetzt, was Lean Content Marketing bedeutet und hast eine genauere Vorstellung davon, welches Mindset einer leanen Content-Marketing zu Grunde liegt.

Höchste Zeit, die ersten Inhalte zu erstellen und den Kreislauf „Build – Measure -Learn“ in Gang zu bringen!

4. Finde die richtigen Formate für dein Lean Content-Marketing

Um dein Content-Marketing zu verschlanken, bieten sich verschiedene Formate an:

Lean Whitepaper

Du hast einen Blog-Post der besonders gut angekommen ist? Super, dann kannst du ihn z.B. zum E-Book oder Whitepaper weiterverarbeiten! Dazu gibt es viele einfache Wege. Du könntest z.B. den Text einfach in Word kopieren, Bilder und Infografiken hinzufügen und als PDF exportieren. Dazu kannst du auch Vorlagen nutzen, die den Prozess vereinfachen und schnell für ein professionelles Layout sorgen. Professionelle Programme wie InDesign bieten dir natürlich mehr Möglichkeiten – ganz so elaboriert musst du das Ganze aber in den meisten Fällen nicht angehen.

Lean Blogpost

Es müssen nicht immer 1000+ Wörter sein. Wenn du dich auf ein Thema fokussierst, dann sind auch kürzere Artikel in Ordnung. Hast du schon mal über eine Cornerstone-Seite nachgedacht? Die ist in schlanker Form schnell erstellt und macht sich auch SEO-technisch bezahlt. Es geht auch schlanker als das Beispiel, das ich dir verlinkt habe. Die Jungs vom Affenblog machens vor.

Lean Infografiken

Mit speziellen Tools wie z.B. easelly lassen sich schnell ansprechende Infografiken erstellen. Auch bei Word oder Powerpoint gibt es jede Menge Vorlagen, die du nutzen kannst.

Newsletter

Der Newsletter ist immer noch einer der wirkungsvollsten Wege, um Kontakt mit deiner Zielgruppe aufzunehmen und Marketing zu betreiben. Mit Software wie MailChimp lassen sich schnell (und in der Basis-Version sogar kostenlos) ansprechende Newsletter erstellen.

5. Recycle passenden Content

Du musst das Rad nicht immer neu erfinden, sondern kannst auch bereits veröffentlichte Inhalte wiederverwenden. Mach dir am besten vorher schon Gedanken darüber, wie du einmal erstellten Content wiederverwenden kannst. Dazu kannst du z.B. einen bestimmten Aspekt hervorheben und dem alten Artikel so einen neuen Drive geben. Oder du machst einfach aus einem Video eine Slideshow, die du dann bei Slideshare veröffentlichst. Die Möglichkeiten sind schier endlos, du musst nur ein wenig kreativ sein!

Schau dich auch mal um, was die „Marktführer“ in deinem Bereich so machen, welche Themen sie lancieren und wie diese ankommen. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr die selben Zielgruppen bedient.

6. Nutze Content Curation

Grob vereinfacht gesagt ist Content Curation das Teilen und gegebenenfalls Aufbereiten von Inhalten, die andere bereits publiziert haben. Halte dazu einfach die Augen offen, folge etablierten Kollegen in deinem Bereich und gib ihren Inhalten einen neuen Twist, der für deine Zielgruppe einen Mehrwert darstellt. Gib dem Post eine persönliche Note und füge deinen persönlichen Standpunkt hinzu.

Super, jetzt schwirren dir bestimmt schon jede Menge Content-Ideen im Kopf herum – schauen wir uns zusammen an, wie du die richtigen Kanäle dafür findest!

7. Finde die richtigen Kanäle für deinen Content

Eine bestimmte Erfolgsformel, die für alle gilt, gibt es nicht. Vielmehr gibt es Plattformen, die sich für dich und dein Online-Business mehr und welche, die sich weniger anbieten. Das hängt auch mit der Zielgruppe zusammen, die du anvisierst. Wenn du dich mit deinen Inhalten an ein eher gesetztes Publikum – z.B. Geschäftsleute in der mittleren Führungsetage – wendest, dann wirst du diese über Snapchat wahrscheinlich nicht erreichen.

Am besten ist es, zunächst mal zu testen, welche Plattformen für dich am besten funktionieren. Später kannst du dich immer noch auf eine Auswahl konzentrieren. Tools wie Buffer und Hootsuite erleichtern es dir, deinen Content auf den verschiedenen Kanälen zu teilen und zu planen.

8. Messe die Wirkung

Wenn du die ersten Inhalte erstellt hast, dann nichts wie raus damit! Anschließend kannst du dann die Ergebnisse auswerten. Dazu kannst du einfach die Reaktionen auf deinen Content beobachten: Wie viele Shares gibt es, wann und wie oft wurde er betrachtet, hat er Leads generiert?

Der Content und das Thema kommen an? Super, dann kannst du jetzt entweder weiter testen und verfeinern oder gleich einen umfangreicheren Blog-Post, ein Video, ein Whitepaper etc. dazu erstellen.

9. Hol Feedback ein

Feedback ist enorm wichtig. Gerade, wenn du kein großes Budget hast, um deine Ideen ausführlich zu testen, dann ist die richtige Feedback-Kultur essentiell für dein Online-Business. Deswegen solltest du immer aktiv nach Feedback fragen. Frag deine Klienten doch einfach mal, wie sie mit deinem Service einverstanden sind, was sie gerne anders hätten, wo der Schuh generell drückt, welche Themen sie besonders interessieren…

So erhältst du wertvollen Input, den du in deinen neuen Content und natürlich auch in die allgemeine Ausrichtung deines Geschäftsmodells einfließen lassen kannst.

10. Content optimieren

Auf der Basis dieser Ergebnisse (Feedback und Wirkung) kannst du deine Inhalte immer wieder verfeinern und abstimmen. Wenn ein bestimmtes Thema gar nicht gut angekommen ist, dann fokussiere dich einfach auf ein anderes, das deiner Zielgruppe am Herzen liegt.

Unser Tipp: Wichtig ist, dass du bei allem Content immer auch deine eigene Note einbringst und deine Begeisterung für das, was du tust zum Ausdruck bringst. Denn das springt auf den Betrachter und Leser über und dein Content bleibt im Gedächtnis.

High Five! Jetzt hast du den Kreislauf „Build – Measure – Learn“ durchgearbeitet und das Mindset hinter schlankem Content-Marketing verinnerlicht. Wenn du noch tiefer ins Thema einsteigen möchtest, dann empfehle ich dir das Buch „Lean Content-Marketing“ von Sascha Tobias von Hirschfeld und Tanja Mosche. Die beiden haben einen tollen Leitfaden herausgebracht, wie Content-Marketing auch mit geringem Budget funktioniert. Dort findest du außerdem weitere Beispiele und Erklärungen zu den oben genannten Schritten.

 

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Post jede Menge Inspiration liefern, wie du dein Content-Marketing auf schlanke Weise optimieren kannst, ohne viel Zeit und Geld einzusetzen.

Erzähl mir gern von deinen Erfahrungen – ich bin gespannt 🙂

 

Wenn du weitere Fragen hast oder wir dir beim Verkaufen deiner digitalen Produkte und Online-Kurse weiterhelfen können, dann schreib uns gleich eine Mail an support@elopage.com oder ruf uns unter der 030 / 398 20 46 50 an.

Wir freuen uns auf dich!

 

Zum Schluss habe ich noch ein Beispiel eines „Lean“ produzierten Whitepapers für dich:

Lean Content-Marketing Whitepaper

 

 

 

Wir geben es zu: Obwohl schön aufgemacht, haben wir doch keine Ewigkeit ins Design des Whitepapers gesteckt. Und das musst du auch nicht. Ein Whitepaper muss nicht unbedingt einen Designpreis gewinnen, es muss einfach nur gut gemacht sein und dem Leser einen Mehrwert bieten. Das Whitepaper „Der komplette Guide: Online-Kurse planen, erstellen und verkaufen“ erfüllt beides und du kannst es übrigens hier kostenlos downloaden!