Content Curation: So profitierst du von fremden Inhalten

Content is King. Diesen Spruch kennst du sicherlich, oder? Gute, qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, das kostet viel Zeit. Manche behaupten, dass sich ein Blog kaum lohne, wenn nicht mindestens ein Beitrag pro Woche erscheint. Aus Sicht der Suchmaschinen-Optimierung wird dazu geraten, lange Artikel ab 1.000 Worten zu erstellen, damit die Beiträge auch wirklich gut bei Google gerankt werden. Das ist alles schön und gut.

Aber die Produktion von guten, wortreichen Inhalten ist natürlich sehr zeitintensiv – Zeit, die du als Selbstständiger auch fürs Marketing, für die Kundenakquise, für die Buchhaltung und für deine eigentliche Tätigkeit brauchst, mit der du dein Geld verdienst. Aber was ist die Alternative? Wenn du keine Inhalte auf dem Blog hast, hast du schließlich auch nichts zum Teilen in sozialen Netzwerken. Und wenn dort tote Hose ist, dann… es ist ein scheußlicher Kreislauf. Die Lösung für dieses Problem lautet: Content Curation.

Was bedeutet Content Curation?

Aber was bedeutet das eigentlich? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Content ist klar: das sind die Inhalte. Curation ist das Kuratieren, was vom lateinischen Wort curare stammt und so etwas wie „Sorge tragen“ oder „sorgen um“ bedeutet, wie uns Wikipedia aufklärt. Zugegebenermaßen hilft uns diese Herleitung nicht sehr viel weiter, weshalb wir uns die Rolle von Kuratoren in der Praxis anschauen sollten.

In einem Museum beispielsweise kümmert ich ein Kurator um die Sammlung oder Ausstellung – und auch in der Kunst zeichnet sich ein Kurator verantwortlich für eine Ausstellung. Damit kommen wir der Sache schon sehr nah.

Wenn wir jetzt noch verstehen, dass auch ein Journalist ein Kurator sein kann – man nehme zum Beispiel eine Presseschau, also das Sammeln und Einordnen von Statements verschiedener Medien –, dann sind wir am Ziel der Begriffsdefinition angekommen. Content Curation ist das Sammeln, Aufbereiten und Teilen von Inhalten anderer.

Content Curation – ein wichtiger Baustein für dein Content Marketing

Jetzt ist natürlich die spannende Frage, was dir das konkret bringt für dein Business. Schauen wir uns nochmal kurz das Problem an, das ich oben bereits beschrieben habe: Du solltest regelmäßig Content liefern, um dich als Experte in deinem Themengebiet zu positionieren. Die Schwierigkeit: Du hast keine Zeit, ständig neue Inhalte zu erstellen.

Content Curation greift exakt an dieser Stelle ein und hilft dir, genügend Material für Social Media zu finden und damit deinen Expertenstatus zu stärken. Es handelt sich somit um einen wichtigen Teil deiner Content-Strategie – und das, obwohl es sich ja gar nicht um deine eigenen Inhalte handelt.

Die Umsetzung in drei Schritten

Beim Content Curation sollst du externe Inhalte sammeln, aufbereiten und teilen, um deinen Expertenstatus zu stärken. So viel weißt du jetzt. Aber wie genau gehst du vor? Im Grunde genommen sind es drei Schritte:

1. Sammeln

Suche nach Blogbeiträgen, Artikeln in Onlinemedien, Podcast-Episoden oder nach Videos, die für dich, dein Thema und vor allem für deine Zielgruppe interessant sein können. Damit du echte Fundstücke entdeckst, kannst du zum einen aufmerksam sein in Social Media, zum anderen ganz gezielt danach suchen, zum Beispiel über die Suchfunktion in Facebook und Co., in Feedreadern wie Feedly oder mit Tools wie z.B. Nuzzel.

Damit du nicht immer, wenn du gerade auf einen guten Beitrag stößt, den Prozess in Gang bringen musst, kannst du die Beiträge auch erstmal – mit nur einem Klick – abspeichern, beispielsweise in Pocket. Ein super Tool!

2. Aufbereiten

Der zweite Schritt ist nun, das Teilen der Inhalte vorzubereiten. Du kannst natürlich einfach den Link teilen oder die Überschrift des Artikels verwenden. Das bringt deinen Lesern aber nicht wirklich viel Mehrwert. Viel besser ist es, wenn du den Inhalt in irgendeiner Art und Weise aufbereitest. Du kannst ihn zum Beispiel in einem Satz kurz zusammenfassen, ihm widersprechen, ergänzen, kommentieren oder anderweitig einordnen. Hauptsache, es steckt etwas Persönliches von dir in dem Post drin.

Du siehst schon: Bei Content Curation geht es um mehr als bloß um das Teilen von spannenden Links. Verstehe Content Curation eher als Service für deine Leser. Sie bekommen von dir eine Lese-Empfehlung bzw. einen Hör- oder Video-Tipp. Den willst du ihnen doch nicht einfach virtuell an den Kopf werfen, oder?

3. Teilen

Im letzten Schritt geht es nur noch darum, den externen Link auf deinen Kanälen zu teilen – ergänzt um eine Form der Aufbereitung. Wenn du dich zuvor entschieden hast, Pocket als Tool zum Speichern zu nutzen und du zum Teilen Buffer nutzt, kannst du das sogar direkt aus Pocket heraus posten. Ist das ein cooler Workflow oder ist das ein cooler Workflow?

Wenn du noch einen oben draufsetzen willst, dann markiere in deinem Post den Autor, Podcaster oder YouTuber – je nachdem, um welche Art des Inhalts es sich handelt. Somit bekommt er mit, dass du seinen Content wertschätzt und ihn mit deinen Lesern teilst – noch ein Pluspunkt.

Fazit: Content Curation is King

Content Curation ist kein Hexenwerk, wenn du einige Dinge beachtest. Die Wirkung ist aber groß – nicht nur, weil dein Expertenstatus gestärkt wird, sondern weil du deine Social-Media-Kanäle damit auch regelmäßig bespielst.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass zwei Drittel der Posts externer und ein Drittel eigener Content sein sollen. So genau lässt sich das sicherlich nicht sagen, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall: Ausschließlich eigener Content ist keinesfalls die richtige Strategie.

Ist Content Curation schon Bestandteil deiner Content-Strategie? Falls nicht: Worauf wartest du noch? 😉